Forschungsmission sustainMare der Deutschen Allianz Meeresforschung

sustainMareMeere und Küstenräume werden als Nahrungs-, Energie- und Rohstoffquelle, als Transportweg sowie für Tourismus genutzt. Gleichzeitig unterliegen die Meere massiven klimatologischen Belastungen durch Erwärmung und Meeresspiegelanstieg.

Diese Nutzungen verursachen Belastungen im Meer und an der Küste: Lärm, Verschmutzung, Verbrauch und Schädigung von Meeresboden, Veränderung der natürlichen Strömungen. Dazu kommt der menschengemachte Klimawandel mit Temperaturerhöhung und Änderungen der Wetterlagen. Wie werden sich diese Belastungen weiter entwickeln und miteinander kombinieren. Und wie reagiert unser Meer darauf?

Diese Mission konzentriert sich auf Regionen in der Nord- und Ostsee. Die folgenden potenziellen Einflussfaktoren werden berücksichtigt:
Eutrophierung, Fischerei, Schifffahrt, Verschmutzung (inklusive Plastik, anderes Treibgut und Chemikalien), Tourismus, Energieproduktion, Abbau von Bodenschätzen, Baggerung und Ablagerung von Sedimenten, Küstenschutzmaßnahmen und andere direkte wirtschaftliche Belastungen.

Die Ergebnisse der sieben Verbundprojekte mit insgesamt 28 Forschungsinstitutionen wollen Handlungsoptionen für nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen und Ökosystem-dienstleistungen aufzeigen und einen guten Umweltzustand in marinen Systemen fördern. Die Nutzung der Ergebnisse in Politik und Gesellschaft wird außerdem durch Maßnahmen des Wissenstransfers und der Datenbereitstellung sichergestellt.

Effektive Konzepte für die gemeinwohlorientierte, wohlstandssichernde und umweltschonende Nutzung von Meeres- und Küstengebieten sowie Schutzkonzepte zum Erhalt der Artenvielfalt und natürlicher Biotope sind zwingend erforderlich und von großer gesellschaftlicher Bedeutung.

Um das zu erreichen, sind eine transdisziplinäre und interdisziplinäre Herangehensweise und ein enger Dialog mit Stakeholdern erforderlich.

sustainMare findet Antworten und zeigt Handlungsoptionen auf!

Weiter Informationen zur Forschungsmission sind hier zu finden.

SpaCeParti:

Küstenfischerei, Biodiversität, räumliche Nutzung und Klimawandel:

Ein partizipativer Ansatz zur Navigation der westlichen Ostsee in eine nachhaltige Zukunft

Die kleine Küstenfischerei der westlichen Ostsee steht unter hohem Druck, mit nicht absehbaren Folgen für die ökonomische Entwicklung der Küstengemeinden. Einflüsse durch den Menschen, wie Überfischung, Überdüngung der Ostsee und der Klimawandel, tragen maßgeblich dazu bei. Zudem leidet die Fischerei zunehmend unter räumlichen Konflikten mit notwendigen Naturschutzgebieten, um Biodiversität zu erhalten und Windparks, um den Klimawandel abzuschwächen. An Land nimmt der wachsende Tourismus an den Küsten zunehmend Raum ein, wodurch Fischer und Fischerinnen beispielsweise durch Sportboote verdrängt werden. Deshalb müssen die vielfältigen Konflikte zwischen Zivilgesellschaft, Nutzer- und Interessensgruppe erkannt und nachhaltig gelöst werden.

Lösungsansatz Reallabore

In Reallaboren treffen sich Wissenschaft und Gesellschaft und suchen gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung der Ostseefischerei. Diese transdisziplinäre Zusammenarbeit ist der Schlüssel für nachhaltige Entwicklungen, weil sie von verschiedenen Interessensgruppen der Gesellschaft gemeinsam erdacht, entwickelt, erprobt und reflektiert werden.

Ziele

Entwicklung von wissenschaftlichem und politischem Handlungswissen, um der kleinen Küstenfischerei der westlichen Ostsee in eine nachhaltige Zukunft zu helfen, bei gleichzeitigem Schutz der Biodiversität, Beachtung von Tourismus und Offshore-Energiegewinnung.

  • Entwicklung von Optionen zur Verhinderung des ökonomischen Zusammenbruchs der kleinen Küstenfischerei in der westlichen Ostsee und der daraus folgenden sozio-kulturellen Konsequenzen.

  • Ideen für die Umwandlung der kleinen Küstenfischerei von einer gefährdeten Wirtschaftseinheit zu einer nachhaltig sozial-ökologischen Wirtschaftsform.

  • Entwicklung von nachhaltigen Lösungen der vielfältigen Konflikte zwischen Nutzer- und Interessensgruppen sowie der Zivilgesellschaft.

Beitrag zur Schließung aktueller Wissenslücken

Der Praxisbezug in den Reallaboren ist mit 5 Arbeitspaketen der Forschung verknüpft. Auf diesem Weg wird aktuelles Wissen praktisch nutzbar gemacht, neues Wissen erzeugt und durch internationale Zusammenarbeit ergänzt.

Das breite Themenspektrum umfasst u.a. das Verständnis der Funktionsweise des Ökosystems Ostsee und dessen Biodiversität, insbesondere bezüglich der Fischarten Dorsch und Hering. In sozioökonomischen Analysen werden politische Prozesse und Zwänge auf die Fischerei untersucht. Sowohl für die Entwicklung der Fischpopulation als auch für die Entwicklung der Fischerei werden verschiedene Zukunftsszenarien erstellt, die Grundlage für ein besseres Fischereimanagement bieten.

Es findet eine Bewertung der Prozesse zum Thema Fischerei der westlichen Ostsee statt, um Handlungsvorlagen für die Politik zu entwickeln, in denen Optionen für eine nachhaltige Zukunft der Fischerei aufgezeigt werden.